Präsentationen: Alles ist eine Lernkurve

Ich muss ein Geständnis machen: In der Schule habe ich das Wort Präsentation gefürchtet. Das gehörte zu den Dingen, die mir einfach nicht lagen. Das ganze Geschwafel, jedes einzelne Wort auf Papier zu bringen, darauf zu warten, dass man an die Reihe kommt, um dann zitternd vor der ganzen Klasse aufzustehen und mit schweißnassen Händen zu versuchen, jedes Wort abzulesen.

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Es gab zwar kluge Ratschläge wie „Sprich mit der Rückwand“ oder „Vermeide Augenkontakt“, aber damals bedeutete das entweder, dass ich mich in meinen Notizen verhedderte oder einen Blick in Medusas Augen werfen musste. Üblicherweise hieß das also für mich, mir einen abzustottern und herumzudrucksen, bis ich die richtige Stelle auf meinem A4-Gekritzel gefunden hatte – die Stille ist ohrenbetäubend. Alle Augen sind auf mich gerichtet. Ich ziehe es weiter durch und egal, wie monoton meine Stimme geworden ist – ich muss das nur durchstehen, und zwar schnell! Die letzten Worte auf meinem Blatt rücken näher – habe ich aus lauter Nervosität einen Absatz verpasst? Was soll’s! Und fertig. Etwas enttäuschend.

Die Klasse klatscht höflich, ich schlurfe zurück zu meinem Platz und wage es nicht, nach oben zu schauen. „Okay, danke“, kommt dann die desinteressierte Stimme meines Lehrers, der sich ein paar nutzlose Notizen zu meiner Leistung macht.

Lassen Sie uns in die Gegenwart vorspulen, wo mein erwachsenes Ich ein wenig (aber nicht viel) an Selbstvertrauen gewonnen hat. Ich spreche jetzt sehr gern vor anderen Leuten. Wenn ich bei einem Meeting im Rampenlicht stehe, bemerke ich an mir immer noch die eine oder andere Neurose von früher, aber ich bin jetzt ganz anders auf eine Präsentation vorbereitet. Das Problem bei Präsentationen ist, dass Schule und Universität von uns erwarten, dass wir unsere Ideen präsentieren können; aber wie man das richtig macht, wurde uns nie wirklich gezeigt. Gibt es in diesem Zusammenhang überhaupt etwas Richtiges? Vielleicht liegt das daran, dass es keinen Königsweg dafür gibt, eine Präsentation zu halten, weil das Wie sehr stark mit dem Wer verbunden ist und dann auf das Was losgelassen wird. Von den Lehrern gab es nie konstruktive Kritik, die sich positiv auf meine nächste Präsentation ausgewirkt hätte. Geholfen hat jedoch zu sehen, wie andere die gleiche Aufgabe erledigt haben. Der Lerneffekt lag darin, viele Fehler zu machen und auch aus diesen zu lernen. Letzten Endes war die im obigen Absatz beschriebene (reale) Situation eine Achterbahn von Lernkurven – Erfahrungen, für die ich sehr dankbar bin.

Sprechblase

Weniger ist mehr, mehr oder weniger

Nun, ich habe es getan, und ich werde es wahrscheinlich wieder tun: Die PowerPoint-Präsentation ist bis zum Rand mit Informationen gefüllt und ich rede einfach zu viel. Wir müssen prägnant sein und die PowerPoint-Präsentation (oder Ähnliches) so gestalten, dass das Publikum den Überblick behält und sowohl visuell als auch akustisch stimuliert wird.

Aber das kann von der Menge her manchmal mehr und manchmal weniger sein. Es kommt darauf an, was man zu sagen hat. Wenn Sie Mühe haben, Ihre Präsentation zu schreiben und vorzulesen, wird das genau diese Wirkung auf andere haben.

Bewegen Sie sich ein wenig ... oder ein wenig mehr

Eines meiner Lieblingszitate stammt aus den ersten Tagen an der Grundschule. Die Schulleiterin verkündete: „Das Leben ist wie eine Flasche Ketchup: Manchmal bekommt man ein wenig ... und manchmal ein wenig mehr!“ Ich habe definitiv beide Enden des Spektrums kennengelernt. Wenn Sie wie angewurzelt stehenbleiben, liegt der Fokus nur auf dem, was Sie sagen – und je nach Thema kann es ganz schön viel verlangt sein, dass das Publikum sich nur auf das konzentrieren soll, was Sie sagen. Wenn Sie sich zu viel bewegen, kann das den Eindruck von Nervosität erwecken, und die unruhige Atmosphäre erschwert den Zuhörern die Konzentration. Wenn Sie sich in einen anderen Teil des Raums bewegen, um die Aufmerksamkeit auf Ihre nächste Folie zu lenken, oder wenn Sie bemerken, dass die Aufmerksamkeit nachlässt, kann dies einen großen Unterschied machen. Zugegeben, es gibt Situationen, in denen Sie wohl an einem festen Ort werden bleiben müssen (z. B. auf einem Podium oder wenn alle, einschließlich Sie selbst, sitzen), aber dann können Sie Handbewegungen einsetzen.

Die Rückwand hört nicht zu

Nein, aber die Leute im Raum. Sprechen Sie direkt mit ihnen und beobachten Sie ihre Reaktionen – die sind der beste Indikator dafür, was Sie Ihrer Präsentation hinzufügen können, auch wenn Sie es aus dem Kopf heraus tun müssen. Manchmal hilft auch der Einsatz von Humor, wenn das Publikum gelangweilt aussieht (Humor lässt sich besser in andere Sprachen übersetzen, als man erwarten würde), oder fügen Sie eine Erläuterung hinzu, wenn die Leute verwirrt zu sein scheinen.

Lesen Sie Ihre Präsentation nicht Wort für Wort ab

Für jemanden, der eine Präsentation in einer Fremdsprache hält, ist das vielleicht eher ein Ziel als die Realität. Wer seine Ideen in einer Fremdsprache präsentieren kann, erntet eine Menge Respekt und noch mehr XP*, wenn man nur wenige Aufzählungspunkte braucht, um den Zuhörern einen roten Faden zu bieten. Abgesehen von den Sprachkenntnissen zeigt eine Präsentation in einer Fremdsprache, dass Sie sich in Ihrem Thema definitiv auskennen. Sie sind der geborene Fahrer, der jeden sicher an sein Ziel bringt und sich mit allem befasst, was einen auf dem Weg dorthin erwartet.

* Für die Nicht-Gamer unter uns: Erfahrungspunkte, damit man ins nächste Level aufsteigen kann.

Wenn mein Lehrer mir damals diese Empfehlungen gegeben hätte, wäre es definitiv ein Denkanstoß gewesen. Die Reifung ist ein Prozess, den wir erst wirklich bemerken, wenn wir auf die Vergangenheit zurückblicken und sehen, wie viel Fortschritt wir gemacht haben. Und die einzelnen Teile von mir, die ich heute in Präsentationen einbringe, sind ohne Zweifel Humor und amüsante Anekdoten, gemischt mit aussagekräftigen Erkenntnissen. Es ist schließlich so, dass Sie dort stehen und sprechen, also ist Authentizität immer die beste Wahl.

Ben Kingston
«Ben Kingston ist musik- und tierliebender zweifacher Vater und besonders sportlich. Am liebsten bewegt er sich in der freien Natur.»
Ben Kingston · Autor des Blogs

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Tamara Weßel
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