Was haben Schoki-Osterhasen mit Akan, Dioula und Kichwa zu tun?
Woher kommen eigentlich die unverzichtbaren Kakaobohnen für die zartschmelzenden Osterhasen und Schokoladen-Eier? Und wie kommuniziert man in diesen Ländern? Gern nehmen wir Sie auf eine erstaunliche Sprachreise mit – in die Welt des Kakaos.
Unsere Erkundungstour führt uns in jene vier Länder, die rund 80 Prozent des weltweiten Kakaobedarfs decken, und dann weiter nach Ecuador, einen wichtigen Importeur des begehrten Rohstoffes.
Vom Handel mit Elfenbein zum Kakaoproduzenten
Das für afrikanische Verhältnisse kleine Land Elfenbeinküste ist der Kakaoriese schlechthin und hat auch sprachlich einiges auf Lager. Neben dem amtlich verordneten Französisch werden dort fast 80 weitere Sprachen und Idiome gezählt. Umgangssprache in der früheren Hauptstadt Abidjan ist Nouchi, das auf dem Französischen basiert, sich aber mit andern Dialekten gemischt und sich zu einer Kreolsprache weiterentwickelt hat. Rund zwei Millionen Menschen verständigen sich hauptsächlich auf Dioula und in geringerem Maße auf Baule (auch Baoulé). Wenn es mit der gegenseitigen Verständigung nicht klappt, wenden die Ivorerinnen und Ivorer die universellste Sprache überhaupt an: jene mit Händen und Füssen.
Von A wie Akan bis Z wie Zarma
Ebenso wie im Nachbarland Elfenbeinküste lässt einen die Sprachenvielfalt in Ghana staunen. Könnte man die Menschen in den verschiedenen Landesteilen verstehen, würde man Dutzende von Sprachen heraushören. Birifor ist großflächig anzutreffen, während beispielsweise Tampulma, Gikyode oder auch Dagaare gefährdet sind und Nchumbulu ganz zu verschwinden droht. Die Amtssprache Englisch steht in Ghana klar an erster Stelle, doch kommunizieren mehr als acht Millionen Menschen auf Akan. (ChatGPT meint übrigens, dass man „Frohe Ostern“ auf Akan mit „ayekoo Asɛm“ übersetzen könnte.) Zarma – traditionell auch Djerma – ist eine weitverbreitete Sprache, in diesem westafrikanischen Land aber nicht mehr stark vertreten. Übrigens: Ghanaerinnen und Ghanaer beherrschen oftmals drei bis fünf Sprachen fließend.
Deutsch in Afrika?
Offiziell wird in Kamerun Französisch und Englisch gesprochen. Doch im Dezember 2015 listete die Datenbank Ethnologue allein in diesem Land 285 Sprachen und Idiome auf. Da kommt einem unweigerlich die babylonische Sprachenverwirrung in den Sinn. Wahrscheinlich ist, dass in der Zwischenzeit die eine und andere Sprache verschwunden ist, dennoch ist die Menge enorm. Unterschieden wird zwischen afroasiatischen, nilosaharanischen und Niger-Kongo-Sprachen. Ein Unikum: Gemäß Goethe-Institut, das über eine Niederlassung in Yaoundé verfügt, büffeln etwa 230.000 Schülerinnen und Schüler Deutsch. Somit dürften ihnen „österliche“ Wörter wie Hase, Nest und Ei durchaus bekannt sein.
Das Beste am Schokihasen ist das „Nti“
Mit über 500 Sprachen und Idiomen ist es nur verständlich, dass die Bevölkerung Nigerias auf Englisch zurückgreift, wobei sich bereits früh eine auf dem Englischen basierende Pidginsprache entwickelt hat. Im nigerianischen Fernsehen dagegen wird strikt britisches Englisch gesprochen, was in der Bevölkerung oftmals mit Spott quittiert wird. Für alle, die bei Osterhasen am liebsten die knackigen Ohren mögen, hier die Wörter für Ohr in den – neben Englisch – drei weiteren nigerianischen Amtssprachen Yoruba, Igbo und Hausa: Etí, Nti und Kunne.
Das sprachliche Erbe der Inkas
Einer der großen Kakaoimporteure ist Ghana, gefolgt von Ecuador. In dem südamerikanischen Land ist Spanisch die Idioma oficial. Als „Cooficiales“ werden vor allem zwei weitere Sprachen bezeichnet. Zum einen Kichwa, das der Quechua-Sprachfamilie zugeordnet und vor allem in der Sierra gesprochen wird. Die Sprache beruht auf der Lingua Franca, die von den Inkas im 15. Jahrhundert eingeführt worden ist. Zum anderen Shuar, das zur Jívaro-Sprachfamilie gehört. Shuar ist zugleich die Bezeichnung für ein indigenes Volk und bedeutet so viel wie Mensch. (Gemäß KI lauten die Übersetzungen für Schokolade und Hase auf Shuar „Tsukulat“ und „Tsuktsuk“, was auffallend ähnlich klingt.) Insgesamt verzeichnet Ecuador gut ein Dutzend Sprachen. Für ein Land mit geschätzten knapp 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist das eine ziemliche Menge.
Zum Essen gern
Natürlich machen Kakaobohnen noch keinen Osterhasen. Da braucht es schon eine Menge Know-how. In der Verarbeitung des Rohstoffes steht die Schweiz weltweit an der Spitze – nicht nur in der Herstellung. Mit 12,4 Kilogramm Schokolade im Jahr liegen sie auch in puncto Konsum klar auf Platz eins. Aber auch wir in Deutschland müssen uns nicht verstecken: Mit 9,3 kg im Jahr erobern wir uns den soliden zweiten Platz.
Apostroph Germany
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