Ihr Weihnachtswörter, oh kommet doch all

Schon längst haben wir wieder die dicke Winterjacke hervorgekramt, die Wollpullis liegen griffbereit und das Blümchenkleid ganz hinten im Schrank. Ähnlich wie die Sommergarderobe im Alltag verschwunden ist, sind auch die Sommerwörter gut verstaut im Langzeitgedächtnis. Wörter wie Himbeereis, Sonnencreme, Freibad und Moskitonetz sind Wörtern wie Frost, Glühweinstand, Schlittschuhlaufen und Daunendecke gewichen. Was in der Natur der Sache liegt. Denn natürlich spiegelt die Sprache unsere Lebenswirklichkeit wider. Und da geht es gerade insbesondere ums Plätzchenbacken, Wunschzettelentziffern und Tannenbaumschmücken. Die Weihnachtswörter als besondere Spezies der Winterwörter sind in aller Munde. Und das auch bei unseren Nachbarn. Wir haben besonders interessante Weihnachtswörter aus einigen Herren Ländern für Sie zusammengesucht, die die schönsten Weihnachtsbräuche zum Fest der Liebe verraten.

Blog Weihnachten

Weihnachtstradition in den Niederlanden: Decemberzegels 

Briefmarkensammlerinnen und -sammler, aufgepasst! In den Niederlanden liegt die Liebe in der Luft. Und wenn man Glück hat und während des Jahres einen guten Kontakt ins Nachbarland gepflegt hat, lässt sie sich vielleicht zur Weihnachtszeit im eigenen Briefkasten nieder.

Dank der wunderschön designten Decemberzegels, also Dezemberbriefmarken, mag der Inhalt der Post dann vielleicht sogar sekundär werden. Die speziellen Weihnachtsmarken, in den Niederlanden auch als Kerstzegels bezeichnet, sind nur vom 4. November bis zum 3. Januar gültig. Mit einer einzigen Marke ist es möglich, eine Karte von bis zu 50 Gramm innerhalb des Landes zu versenden. Und lediglich zwei Marken reichen aus, um Weihnachtsgrüße weltweit zu verschicken. Das animiert viele Niederländerinnen und Niederländer dazu, mal wieder ihre Buntstifte anzuspitzen und die Patrone im Füllfederhalter zu wechseln. So heißt es dann für die glückliche Empfängerin oder den glücklichen Empfänger nicht „E-Mail for you“, sondern „Post für dich“.

Weihnachtstradition in Italien: Panettone

In Italien geht Liebe bekanntermaßen als Erstes durch den Magen. Denn wo wird so viel Wärme ausgestrahlt wie in der Küche der Nonna, die dort den Teig für die Pasta ausrollt und die Ribollita wieder und wieder umrührt? Klar, dass es zur Weihnachtszeit in Italien auch viele traditionsreiche Leckereien gibt. Eine davon ist Panettone, ein süßes Weihnachtsgebäck, das in vielen italienischen Haushalten genossen wird. Es handelt sich um einen luftigen, hohen Kuchen mit einer charakteristischen Kuppelform. Der Teig wird mit kandierten Früchten und Rosinen angereichert und oft mit Puderzucker bestäubt. Panettone ist für seine weiche, buttrige Textur bekannt und wird oft zum Kaffee oder als Dessert verspeist. Was für uns der Christstollen ist, ist für unsere italienischen Freunde also der Panettone.

Weihnachtstradition in Spanien: El Gordo

Nein, keine Sorge, das ist nicht respektlos. Mit El Gordo (der Dicke) ist nicht der Weihnachtsmann gemeint. El Gordo bezieht sich auf die berühmte spanische Weihnachtslotterie, bekannt als Sorteo Extraordinario de Navidad oder einfach als Lotería de Navidad. Die Gewinnsummen bei El Gordo sind beeindruckend und gehören zu den größten weltweit. In der Vergangenheit wurden Beträge von mehreren Millionen Euro und manchmal sogar Milliarden Euro an glückliche Gewinnerinnen und Gewinner ausgezahlt. Die Auslosung findet jedes Jahr am 22. Dezember statt und wird weit über die Landesgrenzen mit großer Spannung verfolgt. Die Ursprünge dieser Tradition reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als sie erstmals von der königlichen Gesellschaft ins Leben gerufen wurde, um die Staatskasse aufzufüllen und gleichzeitig eine festliche Stimmung in der Weihnachtszeit zu schaffen. Liebe ist eben (un)bezahlbar.

Weihnachtstradition in Schweden: Julbock

Der Julbock, also der Weihnachtsbock, gehört für die Schwedinnen und Schweden zur Weihnachtszeit wie für uns der Adventskranz. Meist aus Stroh gefertigt, stellt er symbolisch einen Ziegenbock dar und ist in verschiedenen Größen erhältlich, von kleinen Baumdekorationen bis hin zu größeren Strohfiguren, die den Weihnachtsbaum schmücken. Ursprünglich als Geschenketräger gedacht, wurde seine Rolle im Laufe der Zeit vom Weihnachtsmann, dem Jultomte, übernommen. Dennoch bleibt der Julbock ein fester Bestandteil der skandinavischen Weihnachtstraditionen – neben dem Weihnachtsmann, den Rentieren und den kleinen Helfern des Weihnachtsmannes, den Nissen.

Weihnachtstradition in Island: Jólabókaflóð

Die Winter in Island sind bekanntlich lang und noch dunkler als bei uns. Was gibt es da Schöneres, also es sich mit einem guten Buch am Kaminfeuer gemütlich zu machen? Daraus hat sich in Island um die Weihnachtszeit der Brauch des Jólabókaflóð entwickelt, was übersetzt so viel bedeutet wie „Bücherflut zu Weihnachten“. Das Jólabókaflóð beginnt in der Regel im November mit der Veröffentlichung vieler neuer Bücher, die sich dann unterm Tannenbaum wiederfinden. Liebe liest sich eben gut. So hat sich im Laufe der Jahre eine Art landesweite Feier des Lesens und des Schenkens von Büchern entwickelt. Diese Tradition hat auch dazu beigetragen, dass Island eine der Nationen mit der höchsten Lesequote weltweit ist.

Weihnachtstradition in England: Mistletoe

In England wird während der Weihnachtszeit der Mistletoe, also der Mistelzweig, an strategisch günstigen Stellen im Haus platziert, oft im Eingangsbereich oder im Wohnzimmer. Er gilt als Symbol der Liebe, des Glücks und des Friedens. Und dieses unschuldige grüne Bündel sorgt auch dafür, dass sich selbst die schüchternsten Personen plötzlich näherkommen. Denn die Tradition ist, dass sich zwei Menschen, die unter dem Mistletoe stehen, küssen müssen – ob sie wollen oder nicht! Spannend wird es vor allem in öffentlichen Räumen wie Cafés oder Restaurants. Wer braucht also Tinder, wenn es zur Weihnachtszeit den Mistletoe gibt?

Weihnachtstradition in Griechenland: Kalanta

In Griechenland werden zur Weihnachtszeit in vielen Orten Kalanta geschmettert. Das sind griechische Weihnachtslieder, die oft von Kindern gesungen werden, während sie in der Nachbarschaft von Tür zu Tür gehen, um Weihnachtsgrüße zu überbringen. Und dabei schielen die Kinderaugen natürlich auch auf eine süße Leckerei als Belohnung für ihre musikalische Darbietung.

Weihnachtstradition in Finnland: Joulusauna

Die Joulusauna ist eine der ältesten und wichtigsten Traditionen zu Weihnachten in Finnland. Sobald die harte körperliche Arbeit erledigt war und Heiligabend näher rückte, versammelten sich die Familienmitglieder im engsten Kreis, um am Nachmittag ausgiebig zu baden sowie zu saunieren und sich so für das Fest der Liebe zu reinigen. Da Finnland und Sauna auch heute noch so zusammengehören wie Rentier und Schlitten, gibt es diesen Brauch natürlich immer noch. 

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Tamara Weßel
Operative Geschäftsleitung
Tamara Weßel Operative Geschäftsleitung Apostroph Germany

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