Stolpersteine und Tipps: So nutzen Sie Chatbots und ChatGPT richtig

Wissen Sie noch, was Sie Ende November 2022 gemacht haben? Es ist gut möglich, dass Sie ungläubig vor dem Computer saßen und sich die Augen rieben, weil Sie das erste Mal generative künstliche Intelligenz (KI) in Aktion erlebten. Richtig, im Herbst 2022 ging ChatGPT für die breite Öffentlichkeit live. Auch wenn generative KI (nicht erst seit 2022) aus vielen Branchen nicht mehr wegzudenken ist, gibt es viele Herausforderungen. Gerade Erstnutzerinnen und Erstnutzer fragen sich, wie sie generative KI – etwa Chatbots oder ChatGPT – gewinnbringend einsetzen können. Hier beleuchten wir die 5 größten Stolpersteine bei der Nutzung von generativer KI, verraten, welche Fehler beim Prompten in ChatGPT oft passieren, und geben Ihnen einige Tipps. So haben Sie das Rüstzeug, um diese innovativen Werkzeuge optimal zu nutzen. 

Die 5 größten Stolpersteine bei der Nutzung von generativer KI und Chatbots

Chatbots und ChatGPT: Stolpersteine und Tipps I Apostroph Group

1. Unzureichendes Verständnis der Technologie

Generative KI und Chatbots sind komplexe Technologien, deren Verständnis die Basis für eine effektive Nutzung ist. Es ist wichtig, sich mit den grundlegenden Mechanismen, Möglichkeiten und Grenzen dieser Systeme vertraut zu machen. Ein häufiges Missverständnis ist, dass KI eigenständig denkt und handelt, während sie tatsächlich auf Algorithmen und Daten basiert, die von Menschen vorgegeben werden.

Unser Tipp: Machen Sie sich mit den Grundlagen von generativer KI und Chatbots vertraut.

2. Missverständnisse in der Kommunikation

Die Art und Weise, wie Fragen und Anweisungen formuliert werden, hat einen großen Einfluss auf die Qualität der Antworten von Chatbots. Unklare oder mehrdeutige Formulierungen führen oft zu Missverständnissen oder irrelevanten Antworten. Daher ist es entscheidend, Anfragen klar und präzise zu gestalten, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Dies erfordert ein gewisses Maß an Übung und Verständnis für die Funktionsweise der KI.

Unser Tipp: Lernen Sie aus den typischen Fehlern, um Ihre Prompts zu verbessern – dazu unten mehr. Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden.

3. Überschätzung der Fähigkeiten von Chatbots

Ein weiterer möglicher Stolperstein ist die Überschätzung dessen, was KI und Chatbots leisten können. Sie sind leistungsstarke Werkzeuge, haben aber ihre Grenzen, insbesondere in Bezug auf Verständnis und emotionale Intelligenz. Nutzerinnen und Nutzer sollten realistische Erwartungen an die Antworten und Lösungen haben, die diese Technologien bieten: Nicht alle menschlichen Fähigkeiten sind ersetzbar.

Unser Tipp: Verzichten Sie zum Beispiel darauf, ChatGPT mit nur einem Prompt eine ganze Werbekampagne konzipieren zu lassen. Nutzen Sie ChatGPT stattdessen zur Generierung von Ideen und Rohentwürfen, die dann von Kreativteams weiterentwickelt werden.

4. Vernachlässigung von Datenschutz und Sicherheit

Datenschutz und Sicherheit sind entscheidende Aspekte beim Einsatz von KI-Technologien. Es ist wichtig, sensible Informationen zu schützen und sicherzustellen, dass die Interaktionen mit Chatbots und generativer KI den Datenschutzrichtlinien entsprechen. Vernachlässigung in diesem Bereich kann zu Datenlecks und anderen Sicherheitsrisiken führen. Ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit persönlichen und vertraulichen Daten ist daher unerlässlich.

Unser Tipp: Stellen Sie sicher, dass der Chatbot Ihres Unternehmens mit den aktuellen Datenschutzstandards konform ist. Dadurch stärken Sie das Vertrauen Ihrer Kundschaft.

5. Fehlende Anpassung an spezifische Anforderungen

Jedes Unternehmen und jede Nutzerin, jeder Nutzer hat spezifische Anforderungen und Erwartungen an den Einsatz von KI. Standardlösungen sind oft nicht ausreichend, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Anpassung von Chatbots und KI-Systemen an die individuellen Gegebenheiten und Ziele ist daher essenziell für ihren erfolgreichen Einsatz. Dies erfordert ein tiefgehendes Verständnis sowohl der eigenen Bedürfnisse als auch der Möglichkeiten, die diese Technologien bieten.

Unser Tipp: Schauen Sie genau hin. Zum Beispiel: Ein Unternehmen führt ChatGPT ein, um einfache Kundenanfragen zu beantworten, und leitet komplexere Fälle an menschliche Mitarbeitende weiter. Die Kundenzufriedenheit steigt durch die effiziente erste Antwortstufe.

Die 5 größten Fehler beim Prompting in ChatGPT

Prompts sind die Eingaben, die man in ChatGPT macht – also das, was Sie ins Chatfenster von ChatGPT schreiben. „Prompting“ ist übrigens ein gutes Stichwort, wenn Sie im Netz nach weiteren Tipps suchen. Die wichtigsten Stolpersteine und Tipps haben wir Ihnen hier zusammengestellt.

1. Zu vage oder mehrdeutige Prompts

Ein häufiger Fehler beim Umgang mit ChatGPT ist, dass man vage oder unklare Prompts stellt. Solche Anfragen führen oft zu Antworten, die nicht den Erwartungen entsprechen. Ein gut formulierter Prompt sollte konkret, zielgerichtet und so eindeutig wie möglich sein, um die gewünschte Antwort zu erhalten. Dies erfordert ein grundlegendes Verständnis darüber, wie ChatGPT Informationen verarbeitet.

Unser Tipp: Nutzen Sie präzise, klar formulierte Prompts. Fragen Sie ChatGPT, ob noch weitere Informationen oder Details von Ihnen benötigt werden.

2. Fehlinterpretation der Antworten

Ein weiterer Fehler ist die Fehlinterpretation der von ChatGPT gelieferten Antworten. Nutzerinnen und Nutzer sollten verstehen, dass die Antworten auf vorherigem Training basieren und nicht immer den Kontext oder die Nuancen eines menschlichen Gesprächspartners erfassen. Es ist wichtig, die Antworten im Kontext der gestellten Fragen zu bewerten. Sie beruhen auf Algorithmen, die möglicherweise nicht alle Aspekte einer Frage erfassen können.

Unser Tipp: Prüfen Sie genau, was ChatGPT Ihnen antwortet, und seien Sie nicht mit der allerersten Antwort zufrieden. Fragen Sie allenfalls nach und bitten Sie um Präzisierungen.

3. Unangemessene Erwartungen an die Antwortgeschwindigkeit

Manchmal erwarten Nutzerinnen und Nutzer sehr schnelle Antworten von ChatGPT. Obwohl ChatGPT in der Regel sofort reagiert, können komplexe Anfragen oder technische Einschränkungen die Antwortzeiten beeinflussen. Nutzerinnen und Nutzer sollten realistische Erwartungen an die Geschwindigkeit des Systems haben.

Unser Tipp: Auch mit generativer KI gilt: Gut Ding will Weile haben.

4. Ignorieren von Kontext und vorherigen Interaktionen

ChatGPT ist in der Lage, den Kontext über mehrere Nachrichten hinweg zu berücksichtigen. Dieser Aspekt wird oft ignoriert. Fälschlicherweise wird dann jede Anfrage isoliert betrachtet. Um effektiv zu kommunizieren, sollten Nutzerinnen und Nutzer den Kontext sowie vorherige Interaktionen in ihre Prompts miteinbeziehen. Dies ermöglicht schlüssigere und relevantere Antworten, insbesondere in längeren Dialogen oder komplexen Diskussionen.

Unser Tipp: Beschreiben Sie ChatGPT den Kontext Ihrer Anfrage. Sie können ChatGPT auch eine Rolle zuweisen („Du bist ein erfahrener Finanzmarktanalyst und …“).

5. Mangelnde Nachbereitung und Prüfung der Antworten 

Ein weiterer Fehler, den wir oft beobachten: Die Antworten von ChatGPT werden nicht überprüft. ChatGPT ist zwar ein leistungsstarkes Tool, aber seine Antworten sind keinesfalls unfehlbar. Gerade wenn es um spezialisiertes Wissen oder Details geht, sollten Nutzerinnen und Nutzer immer genau hinschauen und die Antworten prüfen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Informationen korrekt und für den jeweiligen Kontext geeignet sind.

Unser Tipp: Schauen Sie lieber zweimal hin und nehmen Sie nichts für bare Münze, was ChatGPT Ihnen ausgibt.

Zum Profi werden – von Profis unterstützen lassen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der effektive Einsatz von generativer KI und Chatbots, wie ChatGPT, sowohl ein grundlegendes Verständnis der Technologie als auch eine bewusste und präzise Interaktion erfordert. Wenn Sie die oben aufgeführten Stolpersteine umgehen und unsere Tipps beherzigen, trägt das sicher dazu bei, Ihre Zufriedenheit und Ergebnisqualität noch zu steigern.

Als Expertinnen und Experten auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz und der Sprache stehen wir Ihnen gerne zur Seite, damit Sie diese Technologien optimal nutzen und Ihr Unternehmen oder Ihre Projekte voranbringen können. 

Hendrik Rost
«Bereichsleiter Sprache bei Apostroph Germany und seit 2017 im Unternehmen. Seine Leidenschaft gilt allem, was Texten, Editing und Übersetzen angeht – menschgemacht oder künstlich und am besten in Kombination. Neben der Sprache liebt er Familie, Laufen und Canis lupus familiaris!»
Hendrik Rost · Head of Languages, Language Department, Apostroph Germany

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Tamara Weßel
Operative Geschäftsleitung
Tamara Weßel Operative Geschäftsleitung Apostroph Germany

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