Zwischen KI-Zauber und menschlicher Kreativität: schreiben oder schreiben lassen

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen an Ihrem Schreibtisch und grübeln über den perfekten Einstiegssatz für Ihren neuen Artikel. Doch anstatt lang vor dem leeren Blatt Papier zu sitzen, geben Sie ein paar Stichworte in Ihren KI-gesteuerten Chatbot ein und voilà, ein hoffentlich beeindruckender erster Satz erscheint. Die Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren eine spannende Wendung in der Welt des Schreibens eingeläutet. Es sind KI-Chatbots, die zu wahren Wortakrobaten geworden sind und alles schreiben können, was zu schreiben ist: Von Metatexten über Blog-Posts bis hin zu Romanen – die Textlandschaft erfährt eine digitale Revolution. In diesem Blogbeitrag werden wir gemeinsam auf eine Sightseeing-Tour gehen, um zu erkunden, wie der allgemeine Zugang zu KI-Texten die kreative Essenz des menschlichen Schreibens beeinflusst. Lehnen Sie sich zurück und lesen Sie selbst!

KI Texter und Maschine

Die KI-Zauberwaffe

Stellen wir uns vor, Sie sind eine passionierte Texterin oder ein passtionierter Texter mit vielen Jahren Erfahrung mit unterschiedlichen Genres und Anforderungen. Sie treffen den Ton, verstehen Ihre Kundinnen und Kunden und beherrschen Ihr Metier, wozu auch gründliche Recherche gehört. Ihre Tastatur ist Ihr Präzisionsinstrument. Doch auch Sie stoßen gelegentlich auf kreative Blockaden. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Hier kommt die KI ins Spiel – in Form eines vermeintlich omnipotenten Chatbots. Sie geben ein paar Hinweise ein und der Chatbot zaubert einen fesselnden Abschnitt hervor, der Ihre Blockade im Nu auflöst. Sie sind hin- und hergerissen – „Ist das jetzt gut oder ist es nur eine Simulation von Text und Kommunikation?“

Die Transformation des Schreibprozesses

Während Sie auf den ersten Blick von den KI-Zaubereien begeistert sind, bemerken Sie allmählich, dass Sie immer mehr Zeit damit verbringen, KI-generierte Texte zu verfeinern und anzupassen, anstatt Texte, Ihre eigenen Texte,  von Grund auf zu schreiben. Es ist durchaus verlockend, den KI-Turbo zu zünden und die eigenen Synapsen zu schonen – oder besser gesagt die eigene Kreativität gleich auf einem höheren Level einzusetzen, dort, wo die Ideen bereits gesammelt und zu einem ersten maschinell erstellten Entwurf gebündelt sind. Fest steht: Zurzeit sind die KI-generierten Texte verblüffend gute Annäherungen an die menschliche Kommunikation. Sie ahmen nach oder bauen Inhalte aus ihrem – zugegeben gewaltigen – Trainingsmaterial auf. Sie sind aber anders als alles, was Menschen an ihrer Stelle und für den Anlas geschrieben hätten. Die Fähigkeit, aus solchen Vorlagen etwas Treffendes und Stimmiges zu machen, wird die Königsdisziplin in Sachen Text werden.

Der Tanz der Kreativität

Doch halt, es gibt auch eine andere Seite der Medaille, eine zweite, dritte ... Mit dem vermehrten Einsatz von KI-Tools könnte eine gewisse Einheitlichkeit in den Texten auftreten. Die persönliche Note und die individuellen Färbung, die menschliches Schreiben so einzigartig machen, könnten in der Welt der KI-generierten Texte verblassen. Und sie werden es mit einiger Sicherheit auch tun; es sei denn, die Prompt Engineers formerly known as Texterinnen or Texter wissen, wie sie mit gezielten Beispielen die Maschine dazu bringen, bestimmte Tonalitäten fortzuschreiben. Bisher war es bei begeisternden Texten so, dass wir uns von einem Stil anstecken lassen. Mit Fakten überzeuge ich inhaltlich; mit einem Stil begeistere ich emotional.

Text

Schreiben lernen in Zeiten von KI

Ein weiterer wirklich bedenkenswerter (im Wortsinne ambivalenter) Aspekt dieser Entwicklung ist die Möglichkeit, dass junge Menschen möglicherweise gar nicht mehr den traditionellen Weg des selbstständigen Schreibens erlernen. Stellen Sie sich vor, Schülerinnen und Schüler starten direkt mit KI-generierten Texten in ihre Schreibkarriere. Anstatt stundenlang über dem Aufbau eines Essays zu brüten oder jahrelang Handschrift zu üben, könnten sie auf die Leistungsfähigkeit von KI-Tools zugreifen, um blitzschnell Inhalte zu generieren. Dies könnte zu einer Generation von Schreibern und Schreiberinnen führen, die von Anfang an mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten von KI vertraut sind. Und die möglicherweise nicht mehr oder nur mit erheblichen Schwierigkeiten bei null anfangen könnten zu schreiben.

Die möglichen Folgen

Die Auswirkungen einer solchen Entwicklung werden wir erleben, und zwar in der nahen Zukunft. Auf der einen Seite könnte dies zu einer höheren Effizienz führen, da Schreibprojekte schneller abgeschlossen werden könnten. Auf der anderen Seite könnte jedoch die Fähigkeit, eigenständig zu schreiben und individuelle Kreativität zu entfalten, verloren gehen. Die Kunst des eigenhändigen Schreibens, die Fähigkeit, Ideen in Worte zu fassen und eine einzigartige Stimme zu entwickeln, ja, dem Text ein Bewusstsein einzuhauchen, könnte vermindert werden. Texte werden einander ähnlicher und für den Alltag wird eine Schriftsprache zum Standard werden, die einfach zu erstellen und einfach zu verstehen ist. Texte mit anderen, darüber hinausgehenden Qualitäten werden sehr wertvoll und auffällig sein. Sie entstehen nicht auf Knopfdruck, sondern mühsam beim Umarbeiten von maschinellen Texten oder ganz exklusiv durch die neurologische Aktivität in einem menschlichen Gehirn.

Die menschliche Fantasie bleibt wichtig

Begeben wir uns also gemeinsam auf die Bühne des KI-generierten Schreibens und betrachten dabei auch den möglichen Einfluss auf die Art und Weise, wie junge Menschen das Schreiben erlernen. Doch vergessen wir nie, dass die menschliche Fantasie nach wie vor das letzte Wort hat. Die Zugabe von KI kann eine großartige Ergänzung sein, aber sie simuliert allenfalls und mit wechselndem Erfolg den Reichtum der menschlichen Kreativität. Vielleicht werden wir künftig öfter mit KI-Kollaborateuren Seite an Seite schreiben, doch die Hauptrolle wird immer noch eine Weile von menschlichen Händen besetzt sein. Also, liebe Sprachbegeisterte, lassen Sie uns die KI-Zauberei als Werkzeug nutzen, aber nicht aufhören, auch allen kommenden Geschichten einen eigenen Stempel aufzudrücken. Denn wer wahrgenommen werden will, muss etwas sagen, das es wert ist, gehört zu werden – inhaltlich, sprachlich und in Sachen Ton. Wenn Sie also Texte haben, die inhaltlich, sprachlich und stilistisch zu vollenden sind, dann machen unsere menschlichen Expertinnen und Experten das gern für Sie.

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Tamara Weßel
Operative Geschäftsleitung
Tamara Weßel Operative Geschäftsleitung Apostroph Germany

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